Hannerl Guido Sklenar charakterisiert die
Sklenar Linien
Hannerl Weber-Sklenar
Tochter von Guido Sklenar
Waisenhausstr. 14, A 2130 Mistelbach
Das Bienenmütterchen, Jahrgang 36, Baden-Baden, Juni 1984, Nummer 6
Linie 47/P/1
Diese Linie ist schon sehr alt. (47 = Stammesbezeichnung, P = Pollen, 1 = Stocknummer). Die verschiedenen Erbanlagen stechen bei dieser Linie besonders markant hervor. So tragen diese Völker wahre Pollenbretter ein. Pollen aber ist für die Biene lebensnotwendig. Die leistungsstarke, schwarmträge Linie mit ihrer verstärkt hervortretenden Erbanlage bietet ausgezeichnete Kombinationsmöglichkeiten.
Linie 47/9, heute 47/19/48
Auch die Linie 47/9 ist älteren Datums, allerdings läuft sie heute unter der Linienbezeichnung 47/19/48, denn sie bekam ob ihrer markant hervortretenden Eigenschaften eine neue Bezeichnung. Ihr Steckbrief: Besonders robust, wetterhart, lammfromm, bringt starke Völker, hervorragend in Leistung, schwarmträge. Schön in der Farbe (grau).
Linie 47/9/15
Diese Linie ist ebenfalls sehr alt. Die Völker sind fast einheitlich grau, mittelstark, besonders brutfreudig, flotte, temperamentvolle Burschen, lebhaft. Hier herrscht immer Betrieb, ist stets etwas los, gegebenen Falles würde auf eine Ungeschicklichkeit des Imkers die Antwort sofort erfolgen. In der Leistung 1a.
Linie 47/9/26
Auch in diesem Falle handelt es sich um eine ältere Linie. Die Mütter der 9/26 sind besonders vital, sie werden 5 - 6 Jahre alt. Die Völker zeigen ausgesprochenen Hünglercharakter, sind besonders gute Winterversorger, hervorragend in der Leistung, sehr schwarmträge und lammfromm. Diese Linie empfehle ich jedem Hobbyimker, denn diese Völker werden ihm nie verhungern und keine 'Scherereien' machen. Die Linie 47/9/26 bringt besonders viel Propolis, ist sehr robust und wetterhart. Die Völker sind mittelstark, eigenständig und bieten sehr gute Kombinationsmöglichkeiten. Der Gesamteindruch der Biene ist dunkler.
Linie 47/9/24
Auch die Linie 47/9/24 ist schon älter. Sie ist überaus leistungsstark, bringt sehr starke Völker, ist sanft und wabenstet. Farblich ist sie sehr ausgeglichen, bringt besonders langlebige Königinnen und Bienen. Sie ist sehr wetterfest und schwarmträge. Bietet sehr gute Kombinationsmöglichkeiten.
Linie 47/G/10
Der große Wurf in letzter Zeit gelang meinem Mann und mir mit der neuen Linie 47/G/10, die wir nach langer, gewissenhafter Prüfung m 10. Jahr nach meines Vaters Tod herausbrachten und die wir nach ihm benannten (47 = Stammbezeichnung, G= Guido und 10 bedeutet in diesem Falle, dass wir damit an Vaters Todestag an die Öffentlichkeit traten). Die Linie 47/G/10 ist lammfromm, mit ihr können Kinder arbeiten. Es ist die sanfteste Biene, die wir je auf dem Stande hatten. Sie bringt besonders starke Völker, füllt spielend 3 oder auch 4 Räume, ist also ausgesprochen brutfreudig und eignet sich hiermit ganz hervorragend für den Wanderimker. Im Brutraum lagert sie sehr wenig Honig ab. Die Völker sind in der Leistung hervorragend, überaus lebensstark und schwarmträge. Bei der Linie gibt es, selbst wenn einem eine Wabe aus der Hand fallen sollte, keinen Stich.
Linie 47/H/47
Auch in diesem Falle handelt es sich um eine neue Linie. Sie ist der ausgesprochene Liebling meines Mannes. Er hat sie nach mir benannt: 47 = Stammesbezeichnung, H= Hannerl, 47 = Stocknummer. Die Völker dieser Linie sind tolle Burschen, einfach unverwüstlich. Dazu haben sie ihr Stübchen blitzblank sauber und halten strengste Ordnung auch bezüglich Wachsmotten. öffnet man ein Volk dieser Linie, duftet es herrlich. Die Völker sind mittelstark. Die H/47 ist viel temperamentvoller als die G/10. Sie ist in der Leistung hervorragend, ein ausgezeichneter Selbstversorger, schwarmträge und trotzdem brutfreudig, verfügt auch noch im Spätherbst über starke Völker, sie ist auffallend robust und wetterhart. Morgens ist sie als erste wach am Stande, um abends als letzte schlafen zu gehen.
Zusammenfassend möchte ich bemerken, dass sich die Linien nur im Charakter der Völker voneinander unterscheiden, kaum aber im äußeren. Inzuchtschäden sind nicht zu befürchten, da innerhalb der verschiedenen Linien ungezählte Kombinationsmöglichkeiten gegeben sind. Damit habe ich versucht, unsere derzeitigen Linien zu skizzieren. Wahrlich eine heikle Aufgabe, denn nichts ist so variabel wie die Biene.